Work-Life-Balance im digitalen Zeitalter

Work-Life-Balance im digitalen Zeitalter ist für mich mehr Fluch als Segen.

Es gibt durch die das Digitale keinen Stopp-Knopf, keine Pause und kein "Offline". Das Private verschwimmt zunehmend mit dem Beruflichen, weil HomeOffice keine Seltenheit mehr ist. Vor einem Online-Meeting kann ich noch schnell Wäsche aufhängen und schaffe so am Tag zwar mehr im Haushalt, gleichzeitig bin ich dann eventuell nicht 100% bei der Arbeit und gestresster, weil ich sowohl im Haushalt, als auch für die Arbeit immer etwas zum Erledigen finde. Am meisten nervt es mich, dass man nicht abschalten kann. Auch wenn ich weiß, dass mein Arbeitstag vorbei ist, bin ich durch mein Handy immer erreichbar und lese jede Push-Benachrichtigung, egal zu welcher Tages-, Jahres- oder Uhrzeit. Das führt bei mir zu einem dauernd anhaltenden Stress, weil man alles mitbekommt durch die Vernetzung. Natürlich ist es positiv von Zuhause aus zu arbeiten und auch flexiblere Arbeitszeiten zu haben, doch für mich persönlich gibt es keine klare Trennung mehr, wo das Berufliche aufhört und wo das Private anfängt. Nicht selten befinde ich mich schon im "Feierabend" und lese gegen 21 Uhr noch eine Mail und beantworte sie, weil "es eh so schnell geht". Das führt auch dazu, dass ich permanent die Arbeit im Kopf habe, weil ich ja immer was dafür machen könnte, wenn ich beispielsweise um 20 Uhr schon To-Dos für den nächsten Tag bekomme.

Trotzdem bin ich auch dankbar für die Möglichkeit HomeOffice machen zu können, denn so ist es mir möglich, an verschiedenen Orten zu arbeiten oder mir mitten am Tag Termine planen zu können, weil meine Arbeitszeiten so flexibel sind. Ich sehe es auch als positiv, dass man via HomeOffice arbeiten kann, wenn man etwas zu kränklich für das Büro ist und so nicht in Krankenstand gehen muss.